Die häusliche Pflege stellt Angehörige oft vor große Herausforderungen. Hilfsmittel für die Pflege zu Hause können den Alltag erheblich erleichtern und die Lebensqualität von Pflegebedürftigen verbessern. Von technischen Hilfsmitteln für Senioren bis hin zu speziellen Pflegehilfsmitteln gibt es eine Vielzahl von Optionen, die Selbstständigkeit und Mobilität fördern.
In diesem Artikel stellen wir zehn unverzichtbare Hilfsmittel für die häusliche Pflege vor. Wir betrachten dabei sowohl Badezimmerhilfen als auch Liftsysteme, Inkontinenzhilfen und spezielle Pflegemöbel. Zudem gehen wir darauf ein, welche Pflegehilfsmittel von der Krankenkasse bezahlt werden und wie die Kostenübernahme durch die Pflegekasse funktioniert. Diese Informationen helfen Ihnen, die richtigen Hilfsmittel für Ihre Pflegesituation zu finden.
Badewannenlift und Duschhocker
Badewannenlifter und Duschhocker sind unverzichtbare Hilfsmittel für die Pflege zu Hause, die die Sicherheit und Selbstständigkeit bei der täglichen Körperhygiene erheblich verbessern. Diese technischen Hilfsmittel für Senioren und Pflegebedürftige erleichtern den Ein- und Ausstieg in die Badewanne sowie das Duschen im Sitzen.
Sicherheit bei der Körperpflege
Ein Badewannenlift ermöglicht es Menschen mit eingeschränkter Mobilität, sicher und bequem in die Badewanne zu gelangen. Er besteht aus einem Sitz mit Rückenlehne, der sich elektrisch absenken und anheben lässt. Der Nutzer setzt sich auf den Lift am Wannenrand und wird sanft ins Wasser hinabgelassen. Nach dem Bad hebt der Lift die Person wieder auf Höhe des Wannenrands.
Duschhocker bieten eine stabile Sitzgelegenheit in der Dusche. Sie sind aus wasserfesten Materialien wie Kunststoff und Aluminium gefertigt und haben rutschfeste Füße für sicheren Stand. Viele Modelle verfügen über Haltegriffe an den Seiten, die zusätzlichen Halt beim Hinsetzen und Aufstehen geben.
Verschiedene Modelle im Vergleich
Bei Badewannenliftern gibt es verschiedene Ausführungen:
• Klassische Stuhllifter: Diese sind am weitesten verbreitet und tragen bis zu 170 kg.
• Aufblasbare Badekissen: Sie werden per Kompressor aufgepumpt und eignen sich für leichtere Personen.
• Tuchlifter: Ein Tuch wird über Rollen abgesenkt und angehoben.
Duschhocker gibt es in folgenden Varianten:
• Einfache Hocker mit fester Höhe
• Höhenverstellbare Modelle für optimale Anpassung
• Klappbare Hocker zum platzsparenden Verstauen
• Drehbare Sitzflächen für leichteres Ein- und Aussteigen
• Modelle mit Hygieneausschnitt für erleichterte Intimpflege
Installation und Wartung
Die meisten Badewannenlifter lassen sich ohne aufwendige Montage in die Wanne einsetzen. Sie werden mit Saugnäpfen am Wannenboden fixiert. Vor der ersten Benutzung sollte die Wanne gründlich gereinigt werden. Elektrische Modelle benötigen einen Akku, der regelmäßig aufgeladen werden muss.
Duschhocker können in der Regel ohne Installation direkt in die Dusche gestellt werden. Bei der Reinigung sollten nur milde, nicht scheuernde Reinigungsmittel verwendet werden. Regelmäßige Kontrollen auf festen Stand und intakte Gummifüße sind wichtig für die Sicherheit.
Sowohl Badewannenlifter als auch Duschhocker gelten als Hilfsmittel in der Pflege und können unter bestimmten Voraussetzungen von der Pflegekasse bezuschusst werden. Ein Sanitätshaus kann bei der Auswahl des passenden Modells und der Beantragung der Kostenübernahme beraten. Mit diesen technischen Hilfsmitteln für die Pflege zu Hause lässt sich die Lebensqualität und Selbstständigkeit von Pflegebedürftigen deutlich verbessern.
Patientenlifter und Aufstehhilfen
Patientenlifter und Aufstehhilfen sind unverzichtbare Hilfsmittel in der Pflege zu Hause, die den Transfer von Pflegebedürftigen erleichtern und die Sicherheit sowohl für Patienten als auch für Pflegekräfte erhöhen. Diese technischen Hilfsmittel für Senioren und Menschen mit eingeschränkter Mobilität bieten eine wertvolle Unterstützung im Pflegealltag.
Erleichterung von Transfers
Patientenlifter ermöglichen es, Personen sicher und schonend zu heben und umzusetzen. Sie sind besonders nützlich für Menschen, die nicht mehr aus eigener Kraft aufstehen können oder deren Mobilität stark eingeschränkt ist. Mit Hilfe eines Lifters können Pflegebedürftige beispielsweise vom Bett in einen Rollstuhl, auf die Toilette oder in die Badewanne transferiert werden. Dies entlastet nicht nur den Rücken der Pflegenden, sondern erhöht auch den Komfort für den Patienten.
Arten von Liftern und Aufstehhilfen
Es gibt verschiedene Arten von Patientenliftern und Aufstehhilfen, die je nach Bedarf und Situation eingesetzt werden können:
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Mobile Patientenlifter: Diese fahrbaren Geräte können flexibel in verschiedenen Räumen eingesetzt werden. Sie verfügen über ein Gestell mit Rollen und einen Hebearm, an dem Gurte oder Sitztücher befestigt werden.
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Deckenlifter: Diese stationären Systeme werden an der Decke montiert und ermöglichen einen Transfer entlang festgelegter Schienen. Sie sind besonders platzsparend und eignen sich gut für beengte Räumlichkeiten.
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Aufstehhilfen: Diese Geräte unterstützen Personen beim Aufstehen aus sitzender Position. Sie sind ideal für Menschen, die noch eine gewisse Restmobilität haben und beim Aufstehen lediglich Unterstützung benötigen.
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Badewannenlifter: Speziell für den Einsatz im Bad konzipiert, erleichtern diese Lifter das Ein- und Aussteigen aus der Badewanne.
Schulung für pflegende Angehörige
Um die Sicherheit und Effektivität beim Einsatz von Patientenliftern und Aufstehhilfen zu gewährleisten, ist eine gründliche Schulung für pflegende Angehörige unerlässlich. Viele Sanitätshäuser und Pflegedienste bieten Einweisungen und praktische Übungen an, bei denen der korrekte Umgang mit den Geräten vermittelt wird. In diesen Schulungen lernen Angehörige:
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Die richtige Bedienung des Lifters
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Das sichere Anlegen von Gurten und Sitztüchern
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Transfertechniken für verschiedene Situationen
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Sicherheitsaspekte und mögliche Risiken
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Pflege und Wartung der Geräte
Durch regelmäßige Übung und Anwendung können pflegende Angehörige ihre Fähigkeiten im Umgang mit Patientenliftern und Aufstehhilfen verbessern und so die Lebensqualität der Pflegebedürftigen erhöhen.
Es ist wichtig zu beachten, dass Patientenlifter und Aufstehhilfen als Hilfsmittel in der Pflege von der Pflegekasse bezuschusst werden können. Ein Antrag auf Kostenübernahme sollte bei der zuständigen Krankenkasse gestellt werden. Ein Sanitätshaus kann bei der Auswahl des passenden Modells und der Beantragung unterstützen.
Inkontinenzhilfen und Hygieneartikel
Inkontinenzhilfen und Hygieneartikel sind unverzichtbare Hilfsmittel in der Pflege zu Hause, die die Lebensqualität von Pflegebedürftigen erheblich verbessern können. Diese technischen Hilfsmittel für Senioren und Menschen mit Inkontinenz bieten Schutz, Sicherheit und Diskretion im Alltag.
Auswahl der richtigen Produkte
Bei der Auswahl der passenden Inkontinenzprodukte spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Zunächst ist es wichtig, zwischen Harn- und Stuhlinkontinenz zu unterscheiden, da hierfür unterschiedliche Hilfsmittel benötigt werden. Auch der Schweregrad der Inkontinenz hat einen Einfluss auf die Wahl des geeigneten Produkts.
Aufsaugende Inkontinenzhilfsmittel sind die am häufigsten verwendeten Produkte. Dazu gehören:
• Inkontinenzeinlagen: Ideal für leichte bis mittlere Harninkontinenz
• Inkontinenzvorlagen mit Fixierhosen: Geeignet für mittlere bis schwere Harninkontinenz
• Inkontinenzhosen und Pants: Bieten Schutz bei allen Formen und Schweregraden von Inkontinenz
• Windeln und Inkontinenzslips: Besonders geeignet für bettlägerige Personen
Bei der Auswahl sollten auch Faktoren wie Körperbau, Trinkmenge und eventuelle Hautprobleme berücksichtigt werden. Viele Produkte sind für Frauen und Männer gleichermaßen geeignet, es gibt jedoch auch geschlechtsspezifische Hilfsmittel.
Diskretion und Würde bewahren
Ein wichtiger Aspekt bei der Verwendung von Inkontinenzhilfen ist die Wahrung der Diskretion und Würde der Betroffenen. Moderne Inkontinenzprodukte sind so gestaltet, dass sie unter der Kleidung nicht sichtbar sind und unangenehme Gerüche neutralisieren. Dies ermöglicht es den Betroffenen, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, ohne sich unwohl oder unsicher zu fühlen.
Viele Anbieter liefern Inkontinenzprodukte in neutralen Verpackungen direkt nach Hause, was zusätzlich zur Diskretion beiträgt. Bei der Auswahl und Anpassung der Produkte ist eine sensible und respektvolle Beratung durch Fachpersonal wichtig, um die individuellen Bedürfnisse der Betroffenen zu berücksichtigen.
Kostenübernahme durch die Pflegekasse
Gute Nachrichten für Pflegebedürftige: Inkontinenzhilfen gelten als Hilfsmittel in der Pflege und können unter bestimmten Voraussetzungen von der Krankenkasse bezuschusst werden. Um die Kostenübernahme zu beantragen, benötigen Betroffene eine ärztliche Verordnung, die eine mindestens mittelgradige Harn- und/oder Stuhlinkontinenz bescheinigt.
Die Krankenkasse übernimmt in der Regel die Kosten für die Regelversorgung mit Inkontinenzhilfen. Der gesetzlich vorgeschriebene Eigenanteil beträgt 10 Prozent des Erstattungsbetrages oder maximal 10 Euro pro Monat. Kinder und Jugendliche bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres sind von der Zuzahlung befreit.
Es ist ratsam, sich bei der Krankenkasse über die genauen Modalitäten der Kostenübernahme zu informieren. Oft haben die Kassen Verträge mit bestimmten Sanitätshäusern oder Apotheken, bei denen die Versicherten ihre Inkontinenzhilfen beziehen können. Diese Vertragspartner sind verpflichtet, eine persönliche oder telefonische Beratung anzubieten und die Produkte in neutralen Verpackungen zu liefern.
Durch die richtige Auswahl und Verwendung von Inkontinenzhilfen und Hygieneartikeln können Pflegebedürftige und ihre Angehörigen den Alltag in der häuslichen Pflege deutlich erleichtern. Diese technischen Hilfsmittel tragen wesentlich dazu bei, die Selbstständigkeit und Lebensqualität der Betroffenen zu erhalten und zu verbessern.
Pflegesessel mit Aufstehhilfe
Pflegesessel mit Aufstehhilfe sind unverzichtbare Hilfsmittel in der Pflege zu Hause, die Komfort und Funktionalität perfekt miteinander verbinden. Diese technischen Hilfsmittel für Senioren und Pflegebedürftige erleichtern den Alltag und fördern die Selbstständigkeit.
Komfort und Funktionalität
Ein Pflegesessel mit Aufstehhilfe bietet mehr als nur eine bequeme Sitzgelegenheit. Er hat eine elektrisch verstellbare Rückenlehne und Beinauflage, die unabhängig voneinander und stufenlos eingestellt werden können. Dies ermöglicht es dem Nutzer, jederzeit eine optimale und ergonomische Sitzposition einzunehmen. Die hochwertige Polsterung sorgt für angenehmen Sitzkomfort, auch bei längerer Nutzung.
Die Aufstehhilfe ist das Herzstück dieser speziellen Sessel. Sie wird durch einen geräuscharmen Elektromotor betrieben, der den Sessel langsam nach vorne kippt und gleichzeitig die Sitzfläche anhebt. Dadurch wird das Aufstehen erheblich erleichtert, was besonders für Menschen mit eingeschränkter Mobilität von großem Vorteil ist. Diese Funktion entlastet nicht nur die Gelenke, sondern gibt den Nutzern auch ein Stück Unabhängigkeit zurück.
Anpassungsmöglichkeiten
Pflegesessel mit Aufstehhilfe lassen sich individuell an die Bedürfnisse der Nutzer anpassen. Viele Modelle bieten verschiedene Größen und Belastbarkeiten, um unterschiedlichen Körpermaßen und Gewichten gerecht zu werden. Einige Sessel verfügen über abnehmbare Armlehnen, was den seitlichen Transfer erleichtert und die Pflege unterstützt.
Die Bezüge sind oft in verschiedenen Farben und Materialien erhältlich, sodass der Sessel sich harmonisch in die bestehende Wohnumgebung einfügen kann. Hygienische und pflegeleichte Stoffe erleichtern die Reinigung und tragen zur Langlebigkeit des Sessels bei.
Zusätzliche Funktionen wie eine Wärmefunktion oder eine Massagefunktion können den Komfort weiter erhöhen und zur Entspannung beitragen. Einige Modelle bieten auch eine sogenannte Herz-Waage-Position, bei der die Beine über Hüfthöhe gelagert werden, was die Durchblutung fördert und das Herz-Kreislauf-System entlastet.
Vorteile gegenüber normalen Sesseln
Im Vergleich zu herkömmlichen Sesseln bieten Pflegesessel mit Aufstehhilfe zahlreiche Vorteile für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen:
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Erhöhte Selbstständigkeit: Die Aufstehhilfe ermöglicht es den Nutzern, ohne fremde Hilfe aufzustehen und sich hinzusetzen. Dies fördert die Unabhängigkeit und das Selbstwertgefühl.
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Sturzprävention: Durch die kontrollierte Aufstehbewegung wird das Sturzrisiko erheblich reduziert, was besonders für ältere Menschen von großer Bedeutung ist.
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Entlastung der Pflegenden: Die Aufstehhilfe erleichtert den Pflegekräften und Angehörigen die tägliche Arbeit, da sie weniger Kraft beim Helfen aufwenden müssen.
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Verbesserung der Mobilität: Die verschiedenen Verstellmöglichkeiten fördern regelmäßige Positionswechsel, was die Durchblutung verbessert und Druckstellen vorbeugt.
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Anpassungsfähigkeit: Die vielfältigen Einstellmöglichkeiten erlauben es, den Sessel optimal an die individuellen Bedürfnisse anzupassen.
Pflegesessel mit Aufstehhilfe gelten als Hilfsmittel in der Pflege und können unter bestimmten Voraussetzungen von der Pflegekasse bezuschusst werden. Ein Sanitätshaus kann bei der Auswahl des passenden Modells und der Beantragung der Kostenübernahme beraten. Mit diesen technischen Hilfsmitteln für die Pflege zu Hause lässt sich die Lebensqualität und Selbstständigkeit von Pflegebedürftigen deutlich verbessern.
Schlussfolgerung
Die vorgestellten Hilfsmittel für die Pflege zu Hause haben einen großen Einfluss auf die Lebensqualität und Selbstständigkeit von Pflegebedürftigen. Von Badezimmerhilfen über Liftsysteme bis hin zu speziellen Pflegemöbeln – diese technischen Lösungen erleichtern nicht nur den Alltag der Betroffenen, sondern entlasten auch pflegende Angehörige erheblich. Dabei ist es wichtig, die individuellen Bedürfnisse zu berücksichtigen und die passenden Hilfsmittel auszuwählen.
Die Möglichkeit der Kostenübernahme durch die Pflegekasse macht viele dieser Hilfsmittel für Pflegebedürftige zugänglich. Eine fachkundige Beratung im Sanitätshaus kann dabei helfen, die optimale Ausstattung zusammenzustellen und den Antragsprozess zu vereinfachen. So können Pflegebedürftige und ihre Angehörigen von den Vorteilen dieser Hilfsmittel profitieren und ein selbst bestimmteres Leben in den eigenen vier Wänden führen.
FAQs
Frage: Welche Hilfsmittel übernimmt die Pflegekasse?
Die Pflegekassen übernehmen die Kosten für notwendige Hilfsmittel wie Pflegebetten und zugehöriges Zubehör, Pflegeliegestühle, Lagerungsrollen, Waschsysteme für die Betthygiene, Hausnotrufsysteme sowie Verbrauchshilfsmittel.
Frage: Was ist im Rahmen von 40 Euro für Pflegehilfsmittel enthalten?
Für bis zu 40 Euro monatlich können Pflegebedürftige Hilfsmittel wie Einmal-Bettschutz, Fingerlinge, Einmalhandschuhe, medizinische Gesichtsmasken einschließlich FFP2-Masken, Schutzschürzen, Händedesinfektionsmittel und Flächendesinfektionsmittel erhalten.
Frage: Welche Hilfsmittel unterstützen die Mobilisation in der Pflege?
Zur Unterstützung der Mobilisation dienen Hilfsmittel wie Aufsteh- und Umsetzhilfen, Anti-Rutsch-Matten, Badewannenlifte und verstellbare Pflegebetten.
Frage: Welche Pflegehilfsmittel stehen bei Pflegegrad 3 zur Verfügung?
Personen mit Pflegegrad 3 haben Anspruch auf bis zu 40 Euro monatlich für Pflegehilfsmittel wie Einmalhandschuhe, Schutzmasken, Schutzkittel, Bettschutzeinlagen und Desinfektionsmittel.