Was kostet ein Hausnotrufsystem?

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Ein Hausnotruf ist ein wichtiges Sicherheitssystem für Senioren und Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen. Es ermöglicht ihnen, im Notfall schnell Hilfe zu rufen. Die Kosten für einen Hausnotruf variieren je nach Anbieter und Leistungsumfang. Viele fragen sich: Was kostet der Hausnotruf und wer übernimmt die Kosten?

Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Hausnotruf Kosten. Wir betrachten die Grundkosten eines Hausnotrufsystems und erklären die mögliche Kostenübernahme durch die Pflegekasse. Außerdem beleuchten wir zusätzliche Kosten und Leistungen wie Sturzsensoren oder Notrufuhren. Am Ende finden Sie eine Vergleichstabelle verschiedener Anbieter und ihre monatlichen Kosten.

Ein Hausnotrufsystem und Pflegekasse darstellen

Grundkosten eines Hausnotrufsystems

Die Kosten für einen Hausnotruf variieren je nach Anbieter und Leistungsumfang. Um einen Überblick zu erhalten, betrachten wir die verschiedenen Kostenfaktoren eines typischen Hausnotrufsystems.

Einmalige Anschlussgebühr

Bei der Einrichtung eines Hausnotrufs fallen in der Regel einmalige Anschlusskosten an. Diese Gebühr deckt die Installation, Aufstellung, Inbetriebnahme und Einweisung in das Gerät ab. Die Höhe der Anschlussgebühr kann je nach Anbieter zwischen 10 und 90 Euro liegen. Einige Anbieter verzichten bei längerfristigen Verträgen auf diese Gebühren oder bieten spezielle Aktionen an, bei denen die Einrichtungskosten erlassen werden.

Einmalige Anschlussgebühr Installation

Monatliche Grundgebühr

Die monatliche Grundgebühr ist der wichtigste Kostenfaktor bei einem Hausnotruf. Sie deckt die Bereitstellung und Wartung der Basisstation, die Nutzung der Notfallsender und die Anbindung an die Notrufzentrale ab. Die Kosten für die Basisleistungen eines Hausnotrufs beziehen sich auf ein klassisches System, das über den Telefonanschluss in der Wohnung funktioniert.

Die meisten Hausnotrufanbieter berechnen für den Basistarif etwa 25,50 Euro pro Monat. Dieser Betrag entspricht der Höhe des Zuschusses durch die Pflegekassen (Stand: 01.09.2021), wenn eine Pflegestufe vorliegt. Für Selbstzahler ohne Pflegegrad können die monatlichen Kosten zwischen 23 und 50 Euro variieren.

Ist kein Festnetzanschluss vorhanden, gibt es auch die Möglichkeit, einen Hausnotruf über ein Mobiltelefon zu installieren. Dafür fallen monatlich jedoch höhere Kosten an, etwa 35 bis 40 Euro.

Zusätzliche Kosten für Serviceleistungen

Neben den Grundkosten können zusätzliche Serviceleistungen die Gesamtkosten eines Hausnotrufsystems erhöhen. Zu den häufigsten Zusatzleistungen gehören:

  1. Schlüsselverwahrung: Dieser Service kostet je nach Anbieter zwischen 4,50 und 25 Euro monatlich oder kann als Einmalzahlung zwischen 10 und 100 Euro anfallen.

  2. Mobiles Notrufgerät: Für ein Gerät, das sich per Mobilfunk mit der Zentrale verbindet, können zusätzliche Kosten von 3 bis 8 Euro monatlich oder einmalig bis zu 86 Euro entstehen.

  3. Erweiterte Sensorik: Zusatzgeräte wie Falldetektoren, GPS-Tracking oder Rauchmelder können gegen Aufpreis hinzugebucht werden. Die Kosten hierfür variieren stark und liegen oft zwischen 5 und 20 Euro pro Monat, je nach Art und Umfang der Zusatzleistung.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Pflegekassen in der Regel nur die Kosten für den Basistarif übernehmen. Für zusätzliche Leistungen muss ein gesonderter Vertrag mit dem Anbieter abgeschlossen werden, der dann privat direkt mit dem Nutzer abgerechnet wird.

Kostenübernahme durch die Pflegekasse

Voraussetzungen für die Kostenübernahme

Damit die Pflegekasse die Kosten für einen Hausnotruf übernimmt, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein. Zunächst ist es wichtig, dass eine Pflegebedürftigkeit vorliegt. Dies bedeutet, dass mindestens Pflegegrad 1 festgestellt wurde. Der Pflegegrad kann bei der zuständigen Pflegekasse beantragt werden, falls noch keiner vorliegt. Ein Gutachter übernimmt dann die Einstufung anhand eines Punktesystems.

Eine weitere Voraussetzung ist, dass der Pflegebedürftige alleine lebt oder über weite Teile des Tages allein ist. Dies gilt auch, wenn die Person mit jemandem zusammenlebt, der in Notfällen keine Hilfe rufen kann. Zudem muss davon ausgegangen werden, dass der Pflegebedürftige in einer Notsituation keine Hilfe mit einem handelsüblichen Telefon holen kann.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass das Hausnotrufsystem als Hilfsmittel anerkannt wird, das die Pflege erleichtert, die Beschwerden des Pflegebedürftigen lindert oder eine selbstständige Lebensführung ermöglicht.

Höhe der Kostenübernahme

Die Pflegekassen übernehmen die Kosten für den Hausnotruf in Höhe bestimmter Vergütungspauschalen. Seit dem 1. September 2021 zahlen die Pflegekassen monatlich bis zu 25,50 Euro für die Bereitstellung des Hausnotrufsystems. Dieser Betrag deckt in der Regel die monatliche Grundgebühr ab.

Zusätzlich zur monatlichen Kostenübernahme zahlt die Pflegekasse eine einmalige Anschlussgebühr. Diese Gebühr deckt die Aufstellung und Inbetriebnahme des Hausnotruf-Gerätes sowie die Einweisung aller Beteiligten in dessen Gebrauch ab.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Pflegekassen in der Regel nur die Kosten für den Basistarif übernehmen. Für zusätzliche Leistungen wie einen Einsatzservice oder erweiterte Sensorik muss ein gesonderter Vertrag mit dem Anbieter abgeschlossen werden, der dann privat direkt mit dem Nutzer abgerechnet wird.

Antragstellung bei der Pflegekasse

Um die Kostenübernahme für den Hausnotruf zu beantragen, müssen folgende Schritte unternommen werden:

  1. Sicherstellen, dass ein Pflegegrad vorliegt oder beantragt wurde.

  2. Einen Antrag auf Kostenübernahme bei der zuständigen Pflegekasse oder dem Sozialhilfeträger stellen. Die Anträge sind bei der Pflegekasse oder bei verschiedenen Anbietern erhältlich, die oft auch bei der Antragstellung behilflich sind.

  3. Die Pflegekasse prüft den Antrag. Als Grundlage dient in der Regel die vorhandene Aktenlage. Es kann vorkommen, dass zusätzlich eine Stellungnahme beim Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) eingeholt wird.

  4. Bei positiver Prüfung erteilt die Pflegekasse eine Kostenübernahmeerklärung.

Es wird empfohlen, einen formlosen Antrag zu stellen, der Namen, Geburtsdatum und Versichertennummer des Pflegebedürftigen sowie die Art der benötigten Pflegehilfsmittel enthält. Dabei ist es wichtig, den Zweck des Pflegehilfsmittels anzugeben, also „zur Erleichterung der Pflege“, „zur Erhaltung der Selbstständigkeit“ oder „zur Linderung der Beschwerden“.

Sollte der Antrag abgelehnt werden, besteht die Möglichkeit, innerhalb eines Monats nach Eingang des Bescheides schriftlich Widerspruch einzulegen.

Zusätzliche Kosten und Leistungen

Neben den Grundkosten für einen Hausnotruf gibt es verschiedene Zusatzleistungen, die je nach individuellen Bedürfnissen hinzugebucht werden können. Diese Extras erhöhen zwar die monatlichen Kosten für den Hausnotruf, bieten aber auch zusätzliche Sicherheit und Komfort für Senioren und Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen.

Schlüsselhinterlegung

Eine beliebte Zusatzleistung ist die Schlüsselhinterlegung. Hierbei wird ein Zweitschlüssel der Wohnung sicher beim Hausnotruf-Anbieter oder in einem Schlüsseltresor in der Nähe der Wohnung aufbewahrt. Im Notfall kann so schnell Zugang zur Wohnung gewährt werden, ohne dass ein Schlüsseldienst gerufen werden muss. Die Kosten für diesen Service variieren je nach Anbieter. Einige verlangen eine einmalige Gebühr von 30 bis 100 Euro, andere berechnen monatlich zwischen 4,50 und 25 Euro. Manche Anbieter bieten die Schlüsselhinterlegung auch als Teil eines umfassenderen Servicepakets an.

Mobile Notrufsysteme

Für Senioren, die viel unterwegs sind, bieten viele Anbieter mobile Notrufsysteme an. Diese funktionieren über das Mobilfunknetz und ermöglichen es, auch außerhalb der eigenen vier Wände Hilfe zu rufen. Die monatlichen Kosten für mobile Notrufsysteme liegen in der Regel etwas höher als bei stationären Systemen. Nutzer müssen mit Kosten von etwa 35 bis 40 Euro pro Monat rechnen. Zusätzlich kann eine einmalige Bereitstellungs- oder Einrichtungsgebühr von 40 bis 50 Euro anfallen.

Mobile Notrufsysteme für Senioren

Ein besonderes Feature vieler mobiler Notrufsysteme ist die GPS-Ortung. Im Notfall kann so der genaue Standort des Nutzers ermittelt werden, was besonders wichtig ist, wenn dieser sich nicht mehr selbst orientieren kann. Einige Anbieter bieten auch spezielle Notruf-Uhren an, die neben der Notruffunktion auch als Telefon oder zur Erinnerung an Medikamenteneinnahmen genutzt werden können.

Sturzsensoren und andere Zusatzfunktionen

Sturzsensoren sind eine weitere nützliche Ergänzung zum Hausnotruf. Diese Sensoren werden am Körper getragen und erkennen automatisch, wenn der Träger stürzt. Im Falle eines Sturzes wird sofort ein Notruf ausgelöst, auch wenn der Betroffene nicht mehr in der Lage ist, selbst den Notrufknopf zu drücken. Die Kosten für Sturzsensoren liegen je nach Anbieter bei etwa 10 Euro pro Monat.

Sturzsensoren zur Sicherheit

Neben Sturzsensoren gibt es noch weitere Zusatzfunktionen, die das Notrufsystem ergänzen können:

  • Rauch- und Gasmelder: Diese können mit dem Hausnotrufsystem verbunden werden und kosten etwa 5 bis 10 Euro monatlich.

  • Bewegungsmelder: Sie erkennen Abweichungen in der Tagesroutine und lösen bei Unregelmäßigkeiten einen Alarm aus. Die Kosten variieren je nach Anbieter.

  • Tagestaste: Mit dieser Funktion kann der Nutzer regelmäßig signalisieren, dass alles in Ordnung ist. Die Kosten liegen zwischen 4 und 10 Euro monatlich.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Pflegekassen in der Regel nur die Kosten für den Basistarif des Hausnotrufs übernehmen. Zusatzleistungen müssen meist privat bezahlt werden. Durch die Buchung von Zusatzleistungen kann sich der monatliche Preis im Vergleich zur Basisleistung deutlich erhöhen – in manchen Fällen sogar auf das Doppelte oder mehr.

Bei der Wahl eines Hausnotrufsystems und der Zusatzleistungen sollten Senioren und ihre Angehörigen sorgfältig abwägen, welche Funktionen wirklich benötigt werden. So lassen sich die Kosten für den Hausnotruf im Rahmen halten, während gleichzeitig ein hohes Maß an Sicherheit gewährleistet wird.

Schlussfolgerung

Die Entscheidung für einen Hausnotruf hat eine große Auswirkung auf die Sicherheit und Lebensqualität von Senioren und Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen. Die Kosten variieren je nach Anbieter und gewünschten Funktionen, wobei die Grundausstattung oft von der Pflegekasse übernommen wird. Zusätzliche Leistungen wie mobile Systeme oder Sturzsensoren erhöhen zwar den Preis, bieten aber auch mehr Schutz und Komfort.

Am Ende kommt es darauf an, die individuellen Bedürfnisse mit den verfügbaren Optionen in Einklang zu bringen. Ein sorgfältiger Vergleich verschiedener Anbieter und Tarife hilft dabei, die beste Lösung zu finden. So lässt sich ein Hausnotrufsystem einrichten, das Sicherheit bietet und gleichzeitig finanziell tragbar ist.

FAQs

Welche Kosten für einen Hausnotruf werden von der Krankenkasse übernommen?
Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt grundsätzlich keine Kosten für einen Hausnotruf. Sobald jedoch eine Pflegebedürftigkeit ab Pflegegrad 1 vorliegt, beteiligt sich die Pflegekasse an den Kosten. In der Regel werden die monatlichen Grundgebühren von der Pflegekasse übernommen.

Wie hoch ist die monatliche Erstattung der Pflegekasse für einen Hausnotruf bei Pflegestufe 2?
Unabhängig vom Pflegegrad erstattet die Pflegekasse einen festen Betrag von 25,50 Euro pro Monat für einen Hausnotruf. Dieser Betrag wurde im Jahr 2021 von ursprünglich 23 Euro angehoben.

Welcher Anbieter von Hausnotrufen wurde als Testsieger ausgezeichnet?
Der ASB-Hausnotruf wurde von der Stiftung Warentest aufgrund seiner hohen Qualität als Testsieger ausgezeichnet. Er erhielt als einziger unter neun geprüften Diensten die Bewertung 2,7 und führt damit die Liste der größten Anbieter an.

Wie kann ich einen Hausnotruf beantragen?
Um einen Hausnotruf zu beantragen, können Sie uns kostenlos unter der Nummer 0 8000 365 000 anrufen oder sich direkt bei Ihrem Kreisverband vor Ort melden, den Sie über eine PLZ-Suche finden können. Wir bieten Ihnen eine persönliche Beratung, gerne auch bei Ihnen zu Hause.

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